Sonderausstellung bis zum 18. Mai 2025 mit spannenden Einblicken in die Zeit des Weltbades von 1890 bis in die 1920er Jahre.
Modernes, luxuriöses und exotisches Ambiente sollte den Aufenthalt des internationalen Publikums in den Kur-und Badehäusern, in den Hotels, Restaurants und Cafés so angenehm wie möglich machen. Möbel, Kunsthandwerk und Gemälde geben Einblicke in den Komfort und Luxus, den die Gäste des Weltbades in der Zeit um 1900 bis in die 1920er Jahre genossen haben.
Bis heute prägen die von den Münchner Architekten Friedrich von Gärtner und Max Littmann entworfenen Gebäude die Kurstadt. Viele dieser Kurbauten dienen noch ihrem ursprünglichen Zweck und sind Teil der UNESCO-Welterbestätte „Die bedeutenden Kurstädte Europas“, z.B. der Regentenbau, die Wandelhalle, die Brunnenhalle und die Spielbank.
Das bayerische Königshaus baute Kissingen seit dem 19. Jahrhundert zu einer modernen europäischen Badestadt aus. Das internationale Kurpublikum, der Adel und das gehobene Bürgertum erwarteten eine für die damalige Zeit moderne und komfortable Ausstattung der Kurgebäude und Badehäuser. Mit Exponaten aus den Museumsdepots der Städtischen Sammlungen gibt die Ausstellung erstmals einen Einblick in die luxuriösen und exquisiten Interieurs der Konversations-, Kur- und Speiseräume.
Kurhausbad und Luitpoldbad, der Gradierbau, das Salinenbad mit dem Rindencafé – noch bis vor wenigen Jahrzehnten standen diese Häuser im Mittelpunkt des Bad Kissinger Kurlebens. Sie waren nicht nur die Orte der Badekur sondern auch Hotspots des gesellschaftlichen Lebens. Sie boten den zahlungskräftigen Gästen in ihren Räumlichkeiten ein luxuriöses, teilweise auch exotisches und für die Zeit modernes Ambiente.
Manche Gebäude erlebten in den letzten Jahren einen grundlegenden Funktionswandel. So wurden Kurhaus- und Luitpoldbad zu Behördenzentren umgebaut oder wurden wie das Salinenbad in den 1960er Jahren schon abgerissen. Und doch haben sich viele wertvolle Möbel und eine Vielzahl kostbarer Ausstattungselemente in den Sammlungen der Stadt erhalten.
Schätze aus den Museumsdepots der Städtischen Sammlungen
Die ausgestellten Exponate sind Zeugnisse für die hohe handwerkliche Wertigkeit des damaligen Möbelbaus. Inszenierungen zeigen den luxuriösen aber durchaus modernen Zeitgeschmack der vorletzten Jahrhundertwende bis in die 1920er Jahre. Die erstmalige Präsentation eines großformatigen Gemäldes des Orientmalers Ferdinand Max Bredt, eines Mitbegründers der Münchner Sezession, vermittelt eindrücklich das teilweise exotische Ambiente in den Kurbädern.
Jugendstilmotive in den bemalten, bleiverglasten Wintergärten von Grandhotels und Kurhäusern entsprachen dem Geschmack des Kurpublikums um die letzte Jahrhundertwende und sind ebenfalls Teil der der Ausstellung.
Thematisiert werden auch die Bestrebungen der Kurstadt, bis in die 1920er Jahre neue Maßstäbe in Hinblick auf Hygiene, Kommunikationsmittel und sonstige Modernisierungen der städtischen Infrastruktur zu setzen. Der um diese Zeit einsetzende technische Fortschritt manifestierte sich in den Kissinger Kurhäusern und privaten Kurquartieren. Elektrisches Licht erhellte die Innenräume und machte die Nacht zum Tag. Privatquartiere boten bequem ausgestattete Einzelzimmer und Wohnungen an. „Privat-Bad“ und Toilette mit Wasserspülung erfüllten die neuesten hygienischen Standards. Mit einer modernen stätischen Infrastruktur entsprach Bad Kissingen der anspruchsvollen Erwartungshaltung seiner Gäste:
Der Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz, die Einrichtung einer Telefonzentrale, die Elektrifizierung der Kuranlagen und der Neubau eines Schlachthofs sind nur einige Beispiele dafür.
Zahlreiche Schätze, erstmals ausgestellte Exponate wie Zeichnungen, Pläne, historische Fotografien, Jugendstilmöbel, Architekturmodelle und Medienstationen machen den Ausstellungsbesuch zu einem Erlebnis. Zur Ausstellung ist eine Begleitpublikation mit zum Teil erstmals publizierten historischen Fotografien erschienen, die man im Museumsshop erwerben kann.
Begleitprogramm
Öffentliche Führungen durch die Ausstellung,
jeweils an Sonntagen um 15 Uhr
01.12.1014, 19.01.2025, 16.02.2025, 30.03.2025, 18.05.2025
Abendführung mit Sektempfang
nach Terminvereinbarung für gebuchte Gruppen
Anmeldung unter Tel. 0971 807–4230 oder
mos@stadt.badkissingen.de
MOSAIK
Wir entdecken die Ausstellung spielerisch.
Mitmachprogramm für Kinder an Sonntagen, jeweils 15-16:30 Uhr
12.01.2025, 09.03.2025,11.05.2025
Empfohlenes Alter: 6-12 Jahre
Voranmeldung empfohlen: 0971 807 4230
Kosten: 5 € (Eintritt inklusive Materialgeld)
Weitere Termine nach Vereinbarung
Weitere Informationen finden Sie auf www.badkissingen.de/museum